Wir synthetisieren und charakterisieren Kohlenhydrat-Metall-Komplexe.
Ein typisches Beispiel für das unerwartete Verhalten von Zuckern gegenüber Metall-Ionen ist das Reaktionsprodukt, das bei der Umsetzung von Mangan(iii)-Salzen mit d-Mannose erhalten wird. Obwohl sich d-Mannose als Aldohexose in der Fehlingschen Probe sofort als reduzierender Zucker zeigt, wird sie von Mangan(iii) keineswegs oxidiert, sondern es bildet sich ein Komplex, in dem zwei Mangan(iii)-Zentren von zwei fünffach - also vollständig - deprotonierten Zucker-Anionen als den einzigen Liganden komplexiert sind. Um diese Geometrie zu realisieren, nimmt die d-Mannose die β-Mannofuranose-Form ein, in der alle Hydroxylgruppen auf einer Seite des Kohlenstoffgerüstes stehen. Für die Mangan-Zentralatome resultiert dabei oktaedrische Koordination, wobei die beiden MnO6-Oktaeder kantenverknüpft sind. Selbst die Umsetzung der auf diese Weise gebundenen Mannose mit reinem Sauerstoff führt nicht zur Oxidation des "reduzierenden" Zuckers, sondern eines der beiden Mangan(iii)-Atome wird zur vierwertigen Stufe oxidiert, ohne daß sich die Geometrie des Zweikernkomplexes wesentlich ändern würde. Die Abbildung zeigt das [MnIIIMnIV(β-d-ManfH−5)2]4−-Ion (blau: MnIII, violett: MnIV).
Besonders interessant sind zwei Fälle:
In stärker anwendungsbezogenen Arbeiten versuchen wir, Kohlenhydrat-Metall-Komplexe zu nutzen. Am weitesten entwickelt sind Arbeiten, radioaktives Rhenium zur Tumordiagnose und -therapie so an Kohlenhydrate zu binden, dass die erhöhte Affinität zwischen Tumor und Kohlenhydrat möglichst wenig beeinträchtigt wird.
Eine Übersicht, welche die offenen Fragen stärker hervorhebt, finden Sie auf der Seite „wen wir suchen“.