Seltene Erden: Erster Einblick in ein Europium-Enzym
Das Bild zeigt die größte Fumarole (La Boca Grande) des Solfatara Vulkankrater, der Heimat des Selten-Erd-Element-abhängigen Bakteriums Methylacidiphilum fumariolicum SolV. (Foto: Huub Op den Camp)
Lena Daumann hat nun in Zusammenarbeit mit Mikrobiologen um Huub Op den Camp der Radboud University in Nijmegen in den Niederlanden und Thomas Barends vom Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Selten-Erd-Elemente geleistet. Dem interdisziplinären Team ist es gelungen, Bakterienkulturen durch Zugabe von Europium zu kultivieren und erstmals ein Enzym zu analysieren, welches Europium in seinem aktiven Zentrum trägt. Bei diesem Enzym handelt es sich um eine Methanol-Dehydrogenase, die Methanol in Formaldehyd umwandelt. Neben der Aufklärung der Struktur des Europium-Enzyms wurden auch wichtige kinetische Parameter dieser neuartigen Methanol-Dehydrogenase bestimmt und wertvolle Erkenntnisse über den Einfluss verschiedener SEE auf die Aktivität dieser Enzyme gewonnen. Die Ergebnisse sind aktuell im Fachjournal ChemBioChem veröffentlicht und als Titelgeschichte ausgewählt worden. Eine allgemeine Einführung zur bioanorganischen Chemie der Selten-Erd-Elemente ist zudem als Titelgeschichte im aktuellen Heft von Chemie in unserer Zeit zu finden. (ChemBioChem 2018)
- Bérénice Jahn u.a.: Similar but not the same: First Kinetic and Structural Analyses of a Methanol Dehydrogenase Containing a Europium Ion in the Active Site, in: ChemBioChem 2018
- Bérénice Jahn, Lena Daumann: Die faszinierende bioanorganische Chemie der Selten‐Erd‐Elemente. In: Chemie in unserer Zeit 2018